Bürgerinitiative - Gegen den Weiterbau der A1 e.V.

Offener Brief an

Herrn Dr. Jürgen Rüttgers
Ministerpräsident des Landes NRW
Staatskanzlei
Stadttor 1
40219 Düsseldorf

 

Lommersdorf, 04.02.2007

 

Weiterbau der A 1 durch die Eifel

 

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

der Orkan Kyrill hat uns plastisch vor Augen geführt, dass die in anderen Teilen der Erde sich häufenden Naturkatastrophen, von denen die Experten behaupten, dass sie hausgemacht sind, auch uns bedrohen können. Ignoranten behaupten, das hat es schon immer gegeben. Dass Polkappen und Gletscher abschmälzen ist Fakt und hat es bisher in diesem Ausmaß in unserer bekannten Geschichte noch nicht gegeben. Umweltexperten warnen seit Jahren und fordern eine radikale Umkehr unseres Verhaltens. Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, halten Sie es vor diesem Hintergrund noch verantwortbar, dass für den Weiterbau der A 1 eines der letzten großen zusammenhängenden Waldgebiete in der Republik durchschnitten werden soll, obwohl der Wald bekanntermaßen einen günstigen Einfluss auf das Klima hat? Eine Trasse, die außerdem bis zum heutigen Tage aus naturschutzfachlicher Sicht umstritten ist und das beim Vorhandensein einer klaren Alternative über die B 51 und Weiterführung über die A 60. Das Argument, dass man als Einzelner oder einzelner Staat nichts ausrichten kann, weil die Klimaveränderung ein weltweites Problem sei, gilt nicht. Die Industriestaaten haben die Klimaveränderung in der Hauptsache zu verantworten. Sie müssen demzufolge auch die ersten sein, die eine Trendwende einleiten müssen. In diesem Zusammenhang auf China oder andere Entwicklungsländer hinzuweisen, hilft dabei wenig. China wird sich sicherlich nicht soviel Zeit lassen können, wie die Industriestaaten, da es heute schon auf versmogte Städte und riesige Überschwemmungen reagieren muss.

Herr Ministerpräsident, nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr und werden Sie Meinungsführer der Entscheidungsträger, die angesichts der dramatischen Klimaveränderung ein Umdenken in Gang setzen. Bei der Entscheidung für die aufgezeigte umweltverträglichere Trasse kämen Ökologie und Ökonomie gleichermaßen zu ihrem Recht und es wäre ein Beleg für Glaubwürdigkeit in der Politik. Unsere Nachkommen werden es Ihnen danken.

 

Hochachtungsvoll

gez. H. Sigel

(Vorsitzende)

 


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